Vorteile einer festen Zahnspange mit innovativen Brackets

Feste Zahnspange mit innovativen Brackets aus Spandau

Es gibt verschiedene Arten von Brackets, die sich in ihrer Funktionsweise unterscheiden. Während klassische Brackets einen Gummi oder Draht verwenden, um den Bogen zu fixieren, gibt es moderne Alternativen mit unterschiedlichen Mechanismen. Ähnlich wie bei einem Auto verbirgt sich die Leistung in den selbstligierenden Brackets. Diese Technologiewunder funktionieren anders als herkömmliche Brackets und bieten zahlreiche Vorteile. Wir möchten Ihnen erklären, wie selbstligierende Brackets funktionieren und welche Vorteile sie bieten, damit Sie die richtige Entscheidung für Ihre Zahnspange treffen können.

Die Funktion von Brackets

Eine feste Zahnspange arbeitet durch die optimale Zusammenarbeit von Brackets, die als Befestigungselemente auf den Zähnen angebracht sind, und einem Bogen, der durch die Slots der Brackets verläuft. Durch diese Fixierung wird die Spannung des Bogens auf den Zahn übertragen, wodurch entweder eine Druck- oder Zugkraft entsteht. Die Architektur des Bracketschlitzes sowie die Gestaltung der Bracketbasis sind entscheidend dafür, in welche Richtung der Zahn bewegt werden soll. Jedes Bracket enthält bereits die notwendigen „Bewegungsinformationen“ für den Zahn. Auch die Materialeigenschaften des Bogens und dessen Stärke spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung.

Selbstligierende oder konventionelle Brackets bei der festen Zahnspange?

Bei der festen Zahnspange gibt es grundsätzlich zwei Arten von Brackets: konventionelle Brackets, die ligiert werden müssen, und selbstligierende Brackets. Der Begriff „ligieren“ bezieht sich auf die Art der Verbindung zwischen Bracket und Bogen. Es gibt Brackets aus verschiedenen Materialien wie Metall, Kunststoff oder Keramik.

Die Bogen-Fixierung durch eine Ligatur

Bei einer festen Zahnspange wird der Bogen durch eine Ligatur mit dem Bracket verbunden. Dabei gibt es konventionelle Ligaturen, die aus einem kleinen Gummi-, Draht- oder Kunststoffring bestehen, der über die Flügel des Brackets gezogen wird. Alternativ kann auch eine Drahtligatur verwendet werden, bei der eine vorgebogene Drahtschlaufe über die Flügel gelegt und festgedreht wird. Die Flügel am Bracket ermöglichen das Fixieren des Bogens im Bracketschlitz (Slot).

Die Bogen-Fixierung durch das Bracket selbst

Es gibt auch Brackets, die aufgrund ihres speziellen Designs den Bracketslot nach dem Einlegen des Bogens automatisch verschließen. Dies wird durch einen Mechanismus wie einen einrastenden Clip, einen Schieber, eine Klappe oder einen Schnappverschluss erreicht. Solche Brackets benötigen keine zusätzlichen Ligaturen, da sie den Bogen von selbst halten. Sie werden als „selbstligierend“ bezeichnet. Der Vorgang ist ähnlich wie bei einem Garagentor, das Sie nach dem Parken des Autos einfach schließen.

Es gibt zwei Arten von selbstligierenden Brackets, die als aktiv und passiv bezeichnet werden. Während der Bogen in passiven Systemen relativ frei im Slot bewegt werden kann, wird er in aktiven Systemen in den Slot gedrückt. Der Druck, der auf den Bogen ausgeübt wird, hängt von der Größe des Bogenquerschnitts ab. Ein Clip oder Schieber hat eine klemmende Wirkung auf den Bogen, ähnlich wie beim Einparken in der Garage. Wenn Ihr Auto viel Platz hat, ist es einfacher zu parken und zu rangieren. Je größer das Auto ist, desto weniger Platz bleibt in der Garage. Bei kieferorthopädischen Behandlungen verhält es sich ähnlich: Wenn der Bogen größer ist, füllt er das Bracket mehr aus und die Kraft, die auf den Zahn ausgeübt wird, um ihn in die gewünschte Position zu bringen, wird stärker.

Schnellere Bogenwechsel und weniger Kontrolltermine

Ursprünglich wurden selbstligierende Systeme entwickelt, um Zeit zu sparen, aber auch die physiologische Wirkung spielt bei der Auswahl der Brackets eine wichtige Rolle. Wenn dünnere, superelastische Bögen eingesetzt werden, können die Anfangsphasen der Zahnkorrektur schonend gestaltet werden. 

Fast jeder Hersteller bietet heute selbstligierende Systeme an, aber die Qualität und Technologie der Brackets sind entscheidend, um höchsten mechanischen und ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden. 

Moderne selbstligierende Systeme bieten zahlreiche Vorteile für Patienten und Behandler, wie längere Kontrollintervalle im Vergleich zu Gummiligaturen, die aus hygienischen Gründen alle vier Wochen erneuert werden müssen. Patienten mit selbstligierenden Brackets müssen normalerweise nur alle acht bis zehn Wochen zurückkehren. Der Wechsel des Bogens, der im Verlauf der Behandlung erforderlich sein kann, ist ohne das zeitaufwendige Entfernen und Ersetzen der Ligaturen ebenfalls viel schneller möglich.

Die Bewegung der Zähne wird schneller, sanfter und weniger schmerzhaft ausgeführt

Selbstligierende Brackets erweisen sich insbesondere zu Beginn der Behandlung als vorteilhaft, wenn dünnere Bögen zur Ausrichtung der Zähne verwendet werden. Durch das Fehlen von Ligaturen kann der Bogen fast frei im Slot gleiten, wodurch die auf die Zähne wirkenden Kräfte effizienter übertragen werden und ein geringerer Reibungswiderstand vorhanden ist. Dies führt zu einer schnelleren Korrektur der Fehlstellung und einer verkürzten Behandlungszeit. Darüber hinaus sind vergleichsweise geringere Kräfte im Spiel, was zu einer gewebeschonenderen Umgestaltung der beteiligten Strukturen führt und mit weniger schmerzhaftem Druckempfinden für den Patienten verbunden ist.

Im Gegensatz dazu können konventionell ligierbare Brackets aufgrund der verwendeten Drahtligaturen gelegentlich piksen und die Mundschleimhaut reizen. Selbstligierende Systeme haben oft ein abgerundetes Design, das den Tragekomfort erhöht und „neugierigen“ Zungen weniger Möglichkeiten für unangenehme Entdeckungstouren bietet.

Unabhängig davon, ob herkömmliche oder selbstligierende Brackets verwendet werden, ist es unerlässlich, die Zähne gründlich zu reinigen!

Selbstligierende Brackets bieten auch Vorteile für die Mundhygiene. Da die ligaturfreie Technologie das Risiko für Plaque und Karies verringert, sind Patienten mit dieser Art von Zahnspangen besser geschützt. Dennoch müssen alle Patienten mit festen Zahnspangen regelmäßig und gründlich ihre Zähne putzen und die Behandlungsapparatur reinigen, da die feste Zahnspange viele Nischen und Schlupfwinkel für Speisereste und schädliche Bakterien bietet. Wenn die Mundhygiene nicht ausreichend ist oder Zahnstein auftritt, kann der Verschlussmechanismus selbstligierender Brackets blockiert sein und seine Funktion einschränken. Es ist daher wichtig, zusätzliche Hilfsmittel wie Interdentalbürsten, Zahnseide und Mundspülungen zu verwenden.

Machen Sie sich keine Sorgen, wenn der Bogen aus dem Bracket rutscht!

Es kann vorkommen, dass der Bogen im Bereich der Seitenzähne aus dem hintersten Bracket rutscht. Besonders betroffen ist oft der hintere Backenzahn (Molar), auf dem üblicherweise ein Molarenröhrchen (Tube, Bukkalröhrchen) oder Band befestigt ist, anstatt eines herkömmlichen Brackets.

In der Anfangsphase der Behandlung, wenn die Zähne noch stark verdreht sind und die Zahnbögen noch nicht vollständig ausgeformt sind, kann es vorkommen, dass das Bogenende aus dem Röhrchen oder Band rutscht. Um dies zu vermeiden, kann der Kieferorthopäde das Bogenende umformen oder kleine Stopps einsetzen, um den Bogen zu sichern. Trotzdem kann der Bogen aufgrund seiner Flexibilität aus dem Bracket, Tube oder Band rutschen. Mit zunehmender Bogenstärke wird dieses Problem jedoch seltener auftreten.

Das Nach- und Umkleben von Brackets ist ein regulärer Bestandteil der kieferorthopädischen Behandlung

Das Nach- oder Neu-Anbringen von Brackets ist normal und üblich, egal ob es sich um konventionelle oder selbstligierende Brackets handelt. Dies kann notwendig sein, wenn ein Zahn aufgrund einer starken Fehlstellung zu Beginn der Behandlung noch nicht mit einem Bracket versehen werden konnte oder dieses in einer abweichenden Position befestigt werden musste. Nach einer gewissen Zeit, wenn sich die Zähne etwas ausgerichtet haben, kann das Bracket dann in die optimale Position gebracht werden, indem es um- oder neugeklebt wird.

Die Bedeutung einer präzisen kieferorthopädischen Diagnostik

Eine genaue kieferorthopädische Untersuchung ist von großer Bedeutung. Dabei werden Zwischenmodelle, digitale Scans, Fotos und Röntgenbilder zur Begleitung der Therapie verwendet. Wenn der Kieferorthopäde während der Auswertung beispielsweise auf einem Röntgenbild eine Verzerrung der Achse der Zahnwurzel erkennt, müssen entsprechende Korrekturen vorgenommen werden, wie z.B. eine Neupositionierung des Brackets oder eine Biegung des Bogens.

Bracket abgebrochen? Kein Grund zur Sorge!

Während der kieferorthopädischen Behandlung kann es vorkommen, dass Patienten versehentlich ein Bracket abbrechen. Dies ist keine Seltenheit und kann leicht durch das Anbringen von kleinen Aufbissen auf den Zähnen behoben werden. Diese Aufbisse schützen die Zähne vor Abrieb und werden oft bei einem tiefen Biss eingesetzt, um den Patienten vor dem Biss auf die unteren Brackets zu schützen. Die Aufbisse können in Form von kleinen Bissstoppern, Aufbiss-Platten oder Gummiaufbissen angebracht werden. Obwohl es eine Weile dauern kann, sich an sie zu gewöhnen, haben sie einen sehr positiven Einfluss auf den Behandlungsverlauf und das Ergebnis.

Eine frühe kieferorthopädische Diagnostik ist der Schlüssel zum Erfolg. Es ist wichtig, dass der Fachzahnarzt für Kieferorthopädie die mechanische Wirkungsweise der verschiedenen Brackettypen kennt und mit dem Patienten die Vor- und Nachteile im Hinblick auf Funktion und Ästhetik bespricht. Ob selbstligierende oder konventionell ligierbare Brackets – beide Systeme führen zum Erfolg und belohnen den Patienten mit einem wunderschönen und vor allem gesunden Lächeln!